Veganer achten auf rein pflanzenbasierte Gerichte. Das stößt nicht immer auf familiäres Verständnis. Daher sollte man seine vegane Lebensweise bei gemeinsamen Essen nicht an die große Glocke hängen. Da es nicht überall vegane Restaurants gibt, haben Veganer es bei spontanen Restaurantbesuchen manchmal schwer.
Immerhin bieten inzwischen auch viele „normale“ Restaurants vegane Gerichte an. Daher können auch Veganer bei spontanen Restaurantbesuchen mit Freunden oder Familienmitgliedern den Stresspegel unten lassen.
In diesem Beitrag besprechen wir, welche Tipps & Tricks es gibt, wie es dir ganz leicht gelingt vegan essen gehen zu können.
Tipp 1: Manche Restaurants eignen sich besser als andere
In Großstädten sind häufiger vegane Adressen zu finden. Andernorts aber nicht. Daher ist es hilfreich, die Speisekarte nicht-veganer Restaurants abschätzen zu können. Viele Länderküchen enthalten von Natur aus leckere vegane und vegetarische Gerichte. Wer auf Nummer sicher geht, sucht bei „Vanilla Bean“ oder „Happy Cow“ Veggie-freundliche oder vegane Restaurant.
Wenn die Familie lieber griechisch, thailändisch, vietnamesisch, italienisch oder chinesisch essen geht, ist das auch kein Problem. Die Speisekarten von Thai-Restaurants enthalten ebenso wie die Vertreter der indischen oder italienischen Küche Gerichte, die ohne Tierprodukte zubereitet werden.
Tipp 2: Online-Speisekarte einsehen
Nicht immer werden vegane Zubereitungs-Varianten von Gerichten in der Speisekarte ausgewiesen. Falls ein Veganer bei der Restaurantwahl Mitspracherecht hat, kann er vor dem geplanten Restaurantbesuch die Online-Speisekarte studieren. Die bestellbaren Gerichte sind dann schon bekannt. Notfalls hilft ein Anruf, bei dem man seine Situation schildert. Köche sind oft bereit, vegetarische Gerichte, um Tierprodukte zu schmälern.
Manchmal hilft der Hinweis auf eine Unverträglichkeit (z. B. Laktose) weiter. In anderen Fällen ergeben sich Diskussionen mit dem Personal. Diese sprengen unter Umständen den schönen Abend. Gegebenenfalls begnügt man sich mit einem Salat oder leckeren Beilagen. Mäkelige Veganer können kaum auf Unterstützung hoffen.
Tipp 3: Lösungsorientiertes Bestellen
Wenn die Speisekarte keine veganen Optionen enthält, ist Kreativität gefragt. Oft führen freundlich vorgebrachte Wünsche zum Erfolg. Oft ist beispielsweise ein veganes Kindergericht (Nudeln mit Tomatensoße) zu haben. Viele vegetarische Gerichte lassen sich durch kleine Änderungen „veganisieren“. Die meisten Restaurantbedienungen sind solche Sonderwünsche gewöhnt.
Wer eine Gemüsepizza ohne Käse bestellt oder darum bittet, die Sahne wegzulassen, wird meist ein Kopfnicken erhalten. Solche Wünsche machen der Küche keine Umstände. Alternativ können verschiedene Vorspeisen zu einem veganen Teller zusammengestellt werden. Je weniger Mühe man der Küche macht, desto höher ist die Bereitschaft, auf Extrawünsche einzugehen.
Tipp 4: Nachfrage nach veganen Gerichten erzeugt mehr Angebote
Je häufiger Restaurant-Gäste nach veganen Gerichten fragen, desto eher wird die Küche darauf reagieren. Gute Köche sind durchaus daran interessiert, vegane Gerichte zuzubereiten. Einem kreativen Koch, der vegane Alternativen zaubert, sollte man Lob und Dank übermitteln lassen. Küchenchefs freuen sich über jede Anerkennung.
Vorschläge zur Erweiterung der Speisekarte um vegane Gerichte finden bei steigender Nachfrage oft ein offenes Ohr. Vegan lebende Menschen stoßen heutzutage auf mehr Verständnis als vor drei Jahren. Immerhin sind alle Menschen aufgefordert, ihren Fleischkonsum zu überdenken. Das erzeugt mehr Toleranz und Offenheit für Veganer.
Tipp 5: Was Veganer auf jeden Fall essen können
Wer sich mit Zutaten auskennt, findet in fast jedem Restaurant etwas, was sich „veganisieren“ lässt. Vorteilhaft für Veganer sind indische, thailändische oder vietnamesische Restaurants. Auch bei Italienern oder Griechen können sich Veganer gut versorgen. Zur Sicherheit sollten sie nachfragen, ob in einem Gericht tierische Zutaten enthalten sind.
Bei vielen asiatischen Gerichten wird Fischsoße verarbeitet. Kokosmilch kann mit Dosenmilch versetzt sein. Pizzateig enthält manchmal Milch. Indische Gerichte werden mit Ghee (geklärter Butter) zubereitet. Gegebenenfalls können sich Veganer der „Veganen Zeigetafel“ bedienen, wenn die Bedienung sich schwertut.
a. Veganes beim Griechen
Hier sind Krautsalat, Oliven, Peperoni, gebackene Riesenbohnen in Tomatensoße, gefüllte Weinblätter (Dolmadakia), gegrilltes Gemüse, Paprikaschoten mit Reisfüllung oder ein Nudelgericht namens Kritharahki sind bestellbar.
b. Veganes beim Italiener
Bruschetta mit Knobi-Tomaten oder Oliven-Tapenade, in Olivenöl eingelegte Paprika, Ei-freie Nudeln mit veganem Basilikum-Pesto, gegrillte Auberginen, Zucchini oder Pilze, Minestrone (ohne Pancetta oder Parmesan), Ei-freie Spagetti aglio e Olio oder Ei-freie Nudeln mit Napoli-Tomatensoße sind vegan.
c. Veganes beim Inder
Hier sind Samosas, Pakoras, Dhal mit Tofu, Gemüse-Curry, Bhindi Masala, veganes Biryani oder Chana Masala, sowie hauchdünne Papadam (Kichererbsen-Fladen), veganes Chapati oder Naan-Fladen vegan.
d. Veganes beim Spanier
Spanische Restaurants bieten Gazpacho, Patatas Bravas in gewürzter Tomatensoße, grüne Bohnen mit Zwiebeln und Knoblauch (Judias Verde), gebratene Auberginen, Zucchini und Paprika oder in Öl eingelegte Pilze, außerdem vegane Paella oder Piriñaca, einen Salat aus dem Süden Spaniens.
e. Veganes im Chinarestaurant
Hier können Veganer sich an Gemüse-Frühlingsrollen, sauer-scharfer Gemüsesuppe, Reisnudel-Salat, gebratenem Tofu, Wok-Gemüse, buddhistischer Fastenspeise, Brat-Reis oder Bratnudeln ohne Ei satt essen oder an Büffet-Angeboten delektieren.
f. Veganes beim Syrer, Türken oder Afghanen
Mit Falafel, Gemüsecouscous, Tabbouleh, Auberginencreme (Baba Ghanoush), Bohnencreme (Ful), Hummus-Pittabrot, mit Spinat gefüllten Teigtaschen, gefüllten Weinblättern, mit Reis gefüllte Auberginen oder süßen Baklava-Teilchen kann jeder Veganer leben.
g. Veganes beim Thai
Bestellbare Gerichte sind Tofu, Gemüse-Frühlingsrollen, Lauch- oder Spinat-Taschen, Gemüse und Tofu in Erdnusssoße, veganes Thai-Curry, Tom Kha Puk-Suppe mit Gemüse und Kokosmilch oder Sticky Mango Rice mit Kokosmilch.
h. Veganes beim Japaner
Köstlich schmecken Edamame, Algensalat, frittierte Gemüse (Tempura), Sushi-Rollen mit Avocado, Japan-Rettich, Gurke, Paprika oder grünem Spargel, Brat-Reis ohne Ei oder Sojasprossensalat mit geröstetem Sesam.
i. Veganes beim Mexikaner
Hier finden sich vegane Salate, Guacamole, Gemüsespieße, Tortilla-Chips mit Tomaten-Chili-Soße, Gemüse-Tacos, Süßkartoffel-Pommes, Gemüse-Quesadillas, Burrito-Wraps mit pikanter Tomatensalsa, sowie vegane Enchiladas und Fajitas.
j. Veganes im deutschen Restaurant
Krautsalat, Kartoffelpuffer plus Apfelkompott, Bratkartoffeln ohne Speck, Pommes frites, gedünstetes Gemüse, Folienkartoffeln ohne Quark oder Obstsalat sind vegane Notlösungen.