Die vegane Ernährung lebt von einer großen Vielfalt gesunder Pflanzen. Daher ist es nur naheliegend, dass viele Veganer über kurz oder lang darüber nachdenken, sich selber einen veganen Garten anzubauen und Permakultur zu betreiben. Doch was muss bei dem veganen Gärtnern besonders beachtet werden? Hier findest du die 7 besten Tipps.
1. So wenig graben wie möglich
Einer der wichtigsten Tipps für den veganen Gartenanbau lautet: So wenig graben wie möglich. Durch das Umgraben des Bodens können Insekten und andere wichtige Organismen getötet werden. Außerdem kann der Boden dadurch seine natürliche Struktur verlieren, was das Wachstum für einige Pflanzen schwieriger machen kann. Nach Möglichkeit sollte daher nur – ggf. mit Hilfe einer Schaufel oder einem kleinen Spaten – die Erde leicht aufgelockert werden. Frische Gartenerde, Kompost oder Mulch können vorsichtig auf die Oberfläche aufgetragen werden. Setzlinge können im Anschluss vorsichtig per Hand eingesetzt werden. So wird der Boden so wenig wie möglich beschädigt.
2. Wechselnde Pflanzen
Ein gesunder, natürlicher Boden sollte so selten wie möglich zweimal hintereinander mit den gleichen Pflanzen bepflanzt werden. Bei vielen Pflanzen, wie beispielsweise zahlreichen Kohlarten, ist dies auch für das Wachstum von Vorteil. Schließlich ziehen unterschiedliche Pflanzen auch unterschiedliche Nährstoffe aus den Böden. Werden immer wieder die gleichen Pflanzen an der gleichen Stelle eingesetzt, ziehen sie über lange Zeit wichtige Bestandteile aus dem Boden heraus. Der Boden kann sich dann nicht mehr so gut erholen. Außerdem verliert er dank des hohen Nährstoffverlustes seinen Wert als natürliches zuhause für wichtige kleine Organismen. Wer den Boden so natürlich und gesund wie möglich erhalten möchte, sollte daher auf eine abwechslungsreiche Bepflanzung achten. In vielen guten Gartenbüchern oder auch online kann man nachlesen, welche Pflanzen sich nacheinander auf dem gleichen Boden besonders gut eignen. So kann beispielsweise der Nährstoffverlust ausgeglichen werden. Ein weiterer Vorteil: auch die Ernte und die Ernährung werden dadurch abwechslungsreich.
3. Veganer Dünger
Viele Dünger, die im Fachhandel erhältlich sind, beinhalten tierische oder chemische Inhaltsstoffe. Tierische Inhaltsstoffe sollen bei einem veganen Garten möglichst vermieden werden. Aber auch alle Chemikalien haben dort nichts zu suchen. Schließlich sind sie giftig für zahlreiche Pflanzen und Insekten. Der beste vegane Dünger ist daher der selbstgemachte Kompost. Wer damit beginnt, Lebensmittelreste aus pflanzlicher Ernährung zu kompostieren, kann schnell einen gesunden und nahrhaften veganen Dünger selber erstellen.
4. Zäune und Netze
Chemische Inhaltsstoffe werden im konventionellen Landbau auch dazu genutzt, Fressfeinde fernzuhalten. Im veganen Garten haben sie auch für diesen Zweck nichts zu suchen. Wer seine Pflanzen daher vor Tieren schützen möchte, sollte in Zäune und Netze investieren. Sehr feine Netze können sogar einen großen Schutz vor Insekten bieten. Zudem können natürliche Hilfsmittel für den Schutz der Pflanzen eingesetzt werden. So halten beispielsweise die Düfte von bestimmten Pflanzen Tiere wie Schnecken oder andere Insekten fern.
5. Biologische Samen
Auch die Wahl der Samen spielt eine wichtige Rolle im veganen Garten. Wer Samen und Setzlinge aus konventionellem Landbau besorgt, hat damit bereits eine vorbelastete Pflanze. Viel besser ist es, wenn direkt biologisch angebaute Samen und Setzlinge genutzt werden. Natürlich können diese auch aus dem eigenen Anbau bestehen. Wer bereits mit dem Gärtnern begonnen hat, sollte daher darauf achten, seine Samen zu sammeln. Viele der eigenen Pflanzen können Samen fürs nächste Jahr geben. Außerdem kann es hilfreich sein, sich mit anderen veganen Gärtnern zusammenzutun. So können Samen verschiedener Pflanzen ausgetauscht werden.
6. Der Umgang mit Begleitkräutern
Sogenannte Begleitkräuter, im konventionellen Landbau auch als Unkräuter bezeichnet, können den Raum für die eigentlich gewünschten Pflanzen wegnehmen. Viele Welt wachsende Kräuter nehmen nicht nur Platz, sondern auch Nährstoffe aus dem Boden weg. Daher sind viele dieser Kräuter selbst im veganen Landbau nicht gern gesehen. Wichtig ist auch hier jedoch einfach ein richtiger Umgang mit den Kräutern. Auch hier sollte vor allem der Griff zu einem chemischen Hilfsmittel vermieden werden. Im gut sortierten Fachhandel gibt es mittlerweile auch biologisch und vegane Pflanzenschutzmittel. Auch das kann jedoch beispielsweise Tiere oder Pflanzen töten. Natürlich können Kräuter, die nicht erwünscht sind, auch einfach mit der Hand herausgerissen werden. Wer möglichst wenig Abfall vermeiden und möglichst viele der Pflanzen nutzen möchte, sollte sich jedoch darüber informieren, welche Wildkräuter die Nahrung ergänzen könnten. Viele wild wachsende Pflanzen können schließlich auch vom Menschen verzehrt werden – auch wenn sie nicht bevorzugt angebaut werden. Dazu gehören beispielsweise Löwenzahn, Giersch, Wilde Minze oder sogar Brennnesseln. Übernehmen diese Pflanzen den Raum für die eigenhändig gesetzten Samen und Setzlinge, können sie herausgerissen und beispielsweise im Salat verwendet werden. So entsteht keine Verschwendung und die eigenen gesetzten Pflanzen haben wieder Platz. Viele der wild wachsenden Kräuter sind übrigens nicht nur essbar, sondern beinhalten sogar eine Reihe wertvoller Vitamine und anderer guter Inhaltsstoffe. Sie können den eigenen Speiseplan daher nicht nur abwechslungsreich, sondern auch gesund gestalten.
7. Ein langsamer Start
Für jeden, für den das Gärtnern ein neues Hobby ist, gilt: Ein langsamer Start ist vorteilhaft. Ein Blick auf den eigenen Speiseplan kann dabei helfen, die ersten paar Pflanzen auszuwählen. Welche Pflanzen werden beispielsweise häufig gegessen? Welche davon lassen sich leicht anbauen? Man sollte sich am Anfang jedenfalls nicht übernehmen. Jeder, der noch nicht routiniert im Gärtnern ist, sollte darauf achten, die Pflanzen stets im Blick behalten zu können. Eine große Art verschiedener Pflanzen könnte überfordernd sein. Im schlechtesten Fall werden einige dann vernachlässigt und die Ernte wird sehr mager. Sterben heranwachsende Setzlinge, sind dadurch wertvolle Pflanzen verschwendet worden. Es ist daher häufig besser, sich anfangs auf wenige Pflanzen zu konzentrieren und dafür zu sorgen, dass die Ernte möglichst ertragreich wird. Mit mehr Erfahrung können dem Garten dann nach und nach mehr Pflanzen hinzugefügt werden.
Fazit – der vegane Garten
Der vegane Gartenanbau kann auch jedem Anfänger gelingen. Wichtig ist vor allem, ein paar Tipps im Blick zu behalten. Dann steht dem erfolgreichen Garten nichts im Weg!