Massentierhaltung - Fakten & Lösungsansätze

Massentierhaltung – Fakten & Lösungsansätze

Eier würden wir gerne von glücklichen Hühnern essen und Schweine und Rinder sollten ein glückliches Leben auf grünen Wiesen haben, bevor die Zeit zum Schlachten gekommen ist. Doch gleichzeitig sollen die Preise für Fleisch und tierische Produkte so gering wie möglich sein. Das passt natürlich nicht zusammen, sehr zum Leidwesen der Tiere, die unter schlimmsten Bedingungen leben müssen. Was Massentierhaltung bedeutet und was man dagegen tun kann, steht in diesen Artikel.

Was bedeutet Massentierhaltung?

Massentierhaltung nennt man auch Intensivtierhaltung, damit ist gemeint, dass viele Tiere auf engsten Raum und nicht artgerecht gehalten werden. Die Tiere können sich oft gar nicht bewegen, so eng sind sie aneinander gepfercht. Das dies zu starken Verhaltensstörungen der Tiere führt, sollte jedem klar sein. Oft dringt in den Ställen noch nicht einmal ein Hauch von Tageslicht. Da diese Haltung für die Tiere reinste Quälerei ist, sterben viele der Nutztiere schon vor der Schlachtung. Da bei der Massentierhaltung die Kosten möglichst gering sein sollen, wird bei Erkrankungen oder Verletzungen auf ein Tierarzt verzichtet. So enden viele Nutztiere einfach im Müll. Die Hochleistungszucht ist ein weiteres Merkmal der Massentierhaltung. Die Tiere werden so gezüchtet, dass sie viel Milch oder Eier geben. Das die Tiere darunter leiden und starke Schmerzen ihr lebenslang haben, wird für die günstige Produktion in Kauf genommen. Zwar ist es verboten, Tiere zu verstümmeln und ihnen zum Beispiel die Schnäbel zu kürzen, doch geschieht das bei Massentierhaltung immer noch regelmäßig, damit mehr Tiere in den Stahl passen. Leider gibt es in der Landwirtschaft noch weitere Quälereien, entweder um Platz zu schaffen oder damit sich die Tiere nicht gegenseitig verletzen.

Weitere Fakten zur Massentierhaltung

Nicht nur Kühe, Schweine und Hühner werden unter diesen Bedingungen gehalten, auch viele anderen Tierarten fallen der Massentierhaltung zum Opfer. Auch Enten, Gänse, Puten und Kaninchen müssen bis zum Schlachten eingeengt in kleinen Ställen ihr Leben fristen. Mit über 700 Millionen Tieren pro Jahr in Deutschland sind mehr Tiere in der Landwirtschaft davon betroffen, als vielen von uns bewusst ist. Warum es trotzdem immer noch die Massentierhaltung gibt, ist ganz einfach erklärt. Fleisch soll günstig produziert werden, damit es einen großen Gewinn für die Wirtschaft gibt. Außerdem ist der Fleischkonsum in den letzten Jahren weiterhin gestiegen, was auch am Bevölkerungswachstum liegt. Zusätzlich zum Fleischkonsum kommt, dass immer noch viele Menschen Lederwaren und Pelze kaufen möchten.

Folgen der Massentierhaltung für Menschen

Nicht nur die Tiere leiden auf den Schlachthöfen, auch die Mitarbeiter haben einen hohen Arbeitsdruck unter schlechten Bedingungen. Zwar gibt es gesetzliche Regelungen, aber diese werden nur selten eingehalten und kontrolliert. Wenig Beschäftigte müssen sich um viele abzufertigende Tiere kümmern. Oft kommen Mitarbeiter aus der Fleischverarbeitung aus dem Ausland und müssen auf engsten Raum leben, bei schlechter Bezahlung.

Doch auch für die Verbraucher hat die Massentierhaltung Folgen. Gesund ist es nicht, Fleisch aus Massentierhaltung zu verzehren. Aufgrund der schlechten Haltungsbedingungen benötigen die Tiere viele Medikamente und werden mit Antibiotika gefüttert. Der Mensch nimmt diese durch den Verzehr des Fleisches mit auf. Ein Grund, wieso sich multiresistente Keime ausbreiten.

Lösungen für eine tierfreundlichere und gesündere Tierhaltung

Viele Probleme und Kosten, die durch die Massentierhaltung entstehen, würden sich bei einer ökologischeren Haltung von selbst erledigen. Wenn Hühner und Puten in größeren Stellen oder mit Auslauf lebten, müsste man Ihnen keine Schnäbel oder sonstiges kürzen. Hier würde schon medizinische Versorgung und Zeit eingespart werden. Die Lebensleistung von Kühen würden sich erhöhen, wenn diese neben gesundem Futter auch täglich auf der Weide wären. Auch Schweine brauchten keine Antibiotika, wenn diese in sauberen Ställen mit genug Platz gehalten würden. Außerdem eignen sich Schweine hervorragend für die Verwertung von Lebensmittelabfällen. Leider muss sich hier noch viel in den Köpfen der Bauern ändern. Auch mehr Kontrollen in der Landwirtschaft wäre wünschenswert.

Was jeder Einzelne von uns tun kann

Auch Verbraucher können im Alltag viel dafür tun, damit sich eine artgerechte Tierhaltung in der Landwirtschaft durchsetzt:

• Fleischkonsum reduzieren und auf die Haltung achten. Zum Beispiel nur noch hochwertigeres Bio-Fleisch kaufen.
• Weitere tierische Lebensmittel reduzieren wie Eier oder Milch. Es gibt gute Alternativen wie zum Hafermilch oder Kokosmilch.
• Keine Kleidung, Taschen etc. kaufen mit Tiermaterial. Auch für Leder müssen Tiere leiden.
• Mit anderen Menschen über alternative Tierhaltung sprechen und eine Petition starten.