7 Tipps, wie du günstig nachhaltige Mode einkaufen kannst

7 Tipps, wie du günstig nachhaltige Mode einkaufen kannst

Heutzutage geht es für jeden Menschen darum, seinen ökologischen Fußabdruck zu optimieren. Insbesondere beim Einkaufsverhalten möchten viele Menschen etwas ändern. Doch viele Verbraucher fürchten erheblich höhere Ausgaben, wenn sie statt der bisher bevorzugten Marken auf nachhaltige Labels und Produkte von Öko-Marken setzen. Es ist aber durchaus möglich, in nachhaltige und weniger umweltbelastende Mode zu investieren, ohne seinen Kontostand in beängstigendem Umfang zu dezimieren.

Falls Du es gewohnt warst, größere Mengen Billig-Kleidung zusammenzutragen, um diese dann nach kurzer Tragezeit zu entsorgen, müsstest Du allerdings etwas an Deiner Einstellung zur Tragedauer arbeiten. Die Investition in Fast Fashion unterstützt einen extremen Ressourcenverbrauch. Sie fördert die Ausbeutung von Arbeiter*innen in Billiglohn-Ländern und stellt ganz bewusst massenhaft produzierte Kleidung in Wegwerf-Charakter und -qualität in den Vordergrund.

Wie kannst Du günstiger an Öko-Mode kommen?

Andere Kaufentscheidungen zugunsten haltbarer und umweltfreundlich produzierter Mode zu treffen, muss nicht notwendigerweise teurer werden als das, was Du bisher in Mode investiert hast. Falls Du bisher weitgehend nach Deinem Geschmack gekauft hast, statt auf einen Umwelt-Nutzen zu achten, kannst Du Dir jeden Monat den Kauf EINES Kleidungsstücks von einem Nachhaltigkeits-Label vornehmen. Dieses kannst Du dann gegen zwei umweltgerecht entsorgte Fast-Fashion-Klamotten aus dem Billig-Shop vornehmen.

Tipp 1: Bewusst in Second Hand Mode investieren

Statt in zehn Teile „Fast Fashion“ mit kurzer Verfallszeit zu investieren, kaufst Du zukünftig lieber ein nachhaltig hergestelltes Kleidungstück. Dieses kannst Du aufgrund seiner Qualität und Funktionalität mehrere Jahre lang tragen. Falls Du ein bereits getragenes Kleidungsstück mit Bluesign-Siegel irgendwann nicht mehr sehen kannst, kann es aufgrund seiner Hochwertigkeit immer noch für gutes Geld bei Ebay oder im Second Hand-Shop verkauft werden. In den Kleidercontainer entsorgt niemand solche Kleidungsstücke. Sie behalten nämlich bei guter Pflege ihren Wert.

Ebenso günstig kannst Du von umweltbewussten Herstellern wie Hess Natur, Maas, Vaude oder Patagonia bereits getragene Mode kaufen, um Geld zu sparen. Selbst wenn die Dir gefallenden Marken nicht durch Umweltlabel wie „GOT“, „Oeko-Tex“ und „BlueSign“ auffallen, ist es deutlich umweltschonender, gebrauchte Mode zu kaufen. Gebrauchte Kleidung zu tragen, spart Ressourcen ein. Es verursacht keine weitere Umweltverschmutzung und der Hersteller beutet nicht neuerlich Menschen in Billiglohnländern aus.

Zudem erstehst Du mit ausreichend Erfahrung und etwas Glück gut erhaltene und gepflegte Kleidungsstücke von Top-Labels zu günstigen Preisen.

Tipp 2: Online nachhaltige Kleidung shoppen

Die Kennzeichnung „nachhaltig“ alleine besagt heutzutage gar nichts. Wichtig ist bei Onlinekäufen eine aussagefähige Produktbeschreibung, die alle Qualitäten und Öko-Siegel klar benennt. Kennzeichnungen wie der „Global Organic Textile Standard“ (GOT), das Siegel „FairTrade Certified“, das Label „bluesign APPROVED“ oder „Made in Green bs OekoTex“ sind bekannte und verlässliche Kennzeichnungen für nachhaltig produzierte Kleidung.

Wer seine Kleidung bewusst online kauft, kann leichter Preise vergleichen. Er kann für das gewünschte Kleidungsstück durch einfaches Googeln den besten Preis bei einem Anbieter ermitteln. Nicht immer sind Handels-Plattformen wie Ebay, Amazon, Vinted oder Facebook Marketplace die günstigsten Anbieter. Sie haben aber den Vorteil, dass Du dort selbst zum Verkäufer gut erhaltener Kleidungsstücke werden kannst. Damit kannst Du einen Teil deiner Neukäufe durch den Verkauf abgelegter Kleidung von nachhaltigen Herstellern finanzieren.

Tipp 3: Außerhalb der Saison einzukaufen, spart Geld

Wer in Sommermonaten bewusst nachhaltige Herbst- und Winterkleidung kauft, kann auf satte Rabatte hoffen. Die Händler setzen die letzten Teile einer Kollektion preislich oft massiv herunter. Sie sind froh, wenn keine unverkauften Einzelstücke am Lager hängenbleiben. Daher werden auch Kleidungsstücke von umweltbewussten Top-Marken günstig verkauft. Sommerbekleidung solltest Du entsprechend im Winter einkaufen.

Tipp 4: Organisiere eine Klamotten-Tauschrunde

Ideale Tauschpartner für nachhaltige Kleidung sind Geschwister, Freunde und Freundinnen, Kollegen und Kolleginnen, Nachbarinnen und Bekannte mit ähnlicher Figur und Kleidergröße. Wenn Du in zeitlose Mode hoher Qualität investiert hast, kannst Du immer „grüne“ Tauschpartner finden. Outdoor-Mode, die nie aus der Mode kommt und funktionell ebenso überzeugt wie durch den ökologischen Fußabdruck, findet immer willige Abnehmer. Du erhältst dafür im Tausch Neues, das gar nicht neu ist. Tausch-Partys machen Spaß. Sie bereichern am Ende alle.

Auch bei Facebook kannst Du in regionalen Groups Partner*innen für solche Tauschpartys finden oder suchen. Besonders gesucht sind Tausch-Nachmittage unter jungen Müttern. Fakt ist, dass kleine Kinder schnell aus ihrer Kleidung herauswachsen. Bei dieser Klientel funktionieren das nachhaltige Einkaufen und der Tauschhandel schon seit den Siebzigerjahren. Gebrauchte Kinderkleidung spart viel Geld ein.

Tipp 5: Anlassbezogene Festbekleidung mieten statt kaufen

Wer sich zu den bewussten Käufern zählt, mietet ein Hochzeitskleid, einen Smoking oder Frack, ein Ballkleid für den Abtanzball oder einen Konfirmationsanzug für den Sohn. Wahrscheinlich ist, dass man diese Kleidungsstücke im Anschluss niemals wieder trägt. Statt viel Geld auszugeben, shoppt es sich sparsamer und nachhaltiger, wenn man diese Kleidungsstücke mietet. Übrigens kannst Du längst auch Schwangerschaftsbekleidung mieten.

Tipp 6: Gezielte Suche nach preisgünstigen Deals

Wer bewusst in hochwertige Kleidung mit angesagten Nachhaltigkeits-Faktoren investieren möchte, sollte im Internet gezielt nach guten Deals suchen. Bei Patagonia kann man beispielsweise preisgünstig Kollektionsstücke aus dem vergangenen Jahr kaufen. Im Sale vieler Outdoor-Hersteller oder Anbieter finden sich immer günstige Einzelstücke, die zum Großteil aus recycelten Materialien oder Öko-Baumwolle hergestellt wurden.

Auch durch die Newsletter solcher Anbieter kannst du Schnäppchenangebote nutzen. Einkaufsquellen die Dress-for-Less bieten sich außerdem an. Mitglieder der „Vegan Society“ profitieren von Discount-Angeboten, die auch Kleidung und Schuhe beinhalten. Auf Flash-Sale-Webseiten finden sich weitere Möglichkeiten für günstige Online-Käufe von nachhaltigen Marken.

Tipp 7: Eigene Kleidung upcyceln, neuen Nutzungen zuführen oder weitertragen

Statt etwas Neues zu kaufen oder ältere Kleidungsstücke zu entsorgen kannst Du sie vielleicht optisch aufbrezeln. Im Internet und bei YouTube finden sich Videos und Tutorials, wie man so etwas macht. Gegebenenfalls suchst Du für Deine Öko-Jeans jemanden, der Dir eine tolle Tasche daraus näht.

Mit Lederflicken und Applikationen wird die teure Jeans modisch rundumerneuert. Sie ist anschließend ein Unikat. Wenn Du selbst in dieser Sache Geschicklichkeit entwickelst, kannst Du noch mehr Geld sparen – oder welches damit verdienen. Aus einem Oversize-Shirt wird ein Kleid, aus einer Jeansjacke eine peppige Weste.

Im Übrigen lohnt es sich, bewusst nach Herstellern zu schauen, die einen Reparaturservice anbieten. Schöffel und Patagonia gehen bei den „grünen“ Marken mit gutem Beispiel voran.