Vegane Alternativen zu Milchprodukten

Vegane Alternativen zu Milchprodukten

Vegane Alternativen zu Milchprodukten liegen im Trend. Viele Cafés und Supermärkte führen diese mittlerweile im Sortiment. Wer sich rein pflanzlich ernähren möchte, ist auf diese Produkte regelrecht angewiesen. Am verbreitetsten sind dabei Sojamilch, Mandelmilch und Hafermilch, aber es gibt noch viele weitere vegane Milchalternativen wie Kokosmilch. Welche das sind und wie diese schmecken, erläutert der vorliegende Beitrag.

Welche veganen Milchalternativen gibt es?

Die verbreitetsten Milchalternativen basieren auf Reis, Soja, Mandeln, Hafer, Erbsen und Kokos. Des Weiteren kommen Dinkel, Lupinen, Haselnüsse oder Hanf als Ausgangsprodukt infrage.

Farbe, Geschmack und Konsistenz veganer Milchalternativen

Alle veganen Milchalternativen ähneln in Farbe und Konsistenz der klassischen Kuhmilch. Mal gelingt dies besser und mal nicht ganz so gut. Beim Geschmack bestehen jedoch zum Teil sehr große Abweichungen zur klassischen Kuhmilch.

Sojamilch (Sojadrink):
Sojamilch überzeugt durch einen kräftigen und nussigen Geschmack. Für viele Personen, die Sojamilch zum ersten Mal probieren, äußert sich der Geschmack jedoch ziemlich gewöhnungsbedürftig. Das gilt besonders für all diejenigen, die bisher an den Geschmack von Kuhmilch gewöhnt waren. Im Handel ist Sojamilch in mehreren Varianten erhältlich, darunter mit Schokoladen- oder Vanillegeschmack, aber auch ohne zusätzlichen Zucker.

Reismilch (Reisdrink):
Reismilch besticht durch ihren leicht süßlichen Geschmack, welcher auf der Fermentation des Reises beruht. Im Vergleich zu Sojamilch fällt der Geschmack aber wesentlich neutraler aus.

Hafermilch (Haferdrink):
Wie Reismilch weist Hafermilch eine leicht süßliche Note auf, die jedoch verglichen mit der kräftigen Mandelmilch wesentlich milder ausfällt. Auch der Hafergeschmack dringt hier durch.

Mandelmilch (Mandeldrink):
Mandelmilch hat einen nussigen, cremigen und süßen Geschmack. Dieser erinnert mitunter stark an Marzipan. Im Handel finden sich aber auch Kombinationen mit verschiedenen Geschmacksrichtungen, darunter Vanille.

Erbsenmilch (Erbsendrink):
Erbsenmilch schmeckt leicht nach Erbsen und ist in Deutschland bisher nicht allzu verbreitet.

Kokosmilch und Kokosdrink:
Kokosmilch und Kokosdrink sind zwei unterschiedliche Dinge. Während Kokosmilch das geriebene Fruchtfleisch der Kokosnuss meint und im Handel auch so heißen darf, enthalten Kokosdrinks nur einen geringen Anteil an Kokosmilch. Der Kokosgeschmack fällt dezent aus.

Verwendung der Milchalternativen

Zunächst einmal ist es natürlich Geschmackssache, für welche Milchalternativen sich Veganer im Alltag entscheiden. Jeder der oben aufgeführten pflanzlichen Milchdrinks eignet sich darüber hinaus aber recht gut für einen bestimmten Zweck. Zum Backen ist Sojamilch der Vorzug zu geben, da sie reich an Lecithin und Eiweiß ist. Hafermilch landet dagegen in vielen Fällen im Kaffee oder genauer in Cappuccino und Latte Macchiato, da sie sich hervorragend aufschäumen lässt. Zudem flockt Hafermilch nur wenig. Mandelmilch passt gut ins Müsli oder Porridge, eignet sich aber auch gut als Zutat in Kuchen oder Smoothies. Ähnliches trifft auf Kokosmilch zu, die sich ferner in vielen asiatischen Currys wiederfindet. Weitere Nussmilchsorten eignen sich nicht weniger zum Backen.

Entstehungsprozess veganer Milchalternativen

Wie Pflanzendrinks hergestellt werden, ist relativ einfach erklärt und lasst sich zu Hause sogar mit einem Mixer nachahmen. Dazu wird die Grundzutat, also unter anderem Soja, Reis oder Hafer, in Wasser eingeweicht oder wahlweise trocken gemahlen und dann mit Wasser vermischt. Die festen Bestandteile, die übrig bleiben, können problemlos weiterverwendet werden und bilden eine exzellente Zutat für Müslis oder vegane Cookies. In der industriellen Produktion steht jedoch im nächsten Schritt das Kochen oder Fermentieren der Basiszutat an. Hierbei wird Stärke in Zucker umgewandelt. Daher rührt nicht zuletzt der süße Geschmack vieler Pflanzendrinks.

Vorteile pflanzlicher Milchalternativen

Umweltfreundlicher und gesünder – so lauten die Argumente vieler Menschen, die sich für pflanzliche Milchalternativen entscheiden. Zugleich enthalten sie weniger Fett. Viele Veganer führen tierethische Gründe an, weshalb sie auf Kuhmilch verzichten. Einige der Pflanzendrinks enthalten weitere gesunde Inhaltsstoffe wie ungesättigte Fettsäuren oder Isoflavone, die in vielen Hülsenfrüchten enthalten sind. Etliche Pflanzendrinks enthalten im Gegensatz zu Kuhmilch Ballaststoffe.

Unterschied zwischen Pflanzenmilch und Pflanzendrink

Laut einer EU-Verordnung aus dem Jahr 2017 stammt Milch aus den Eutern von Kühen oder sonstigen Tieren, wird also gemolken. Um Verbraucher nicht zu verwirren, müssen pflanzliche Milchalternativen die Bezeichnung „Drink“ tragen. Davon ausgenommen sind nur wenige Produkte wie Kokosmilch. Der Volksmund spricht aber weiterhin von Mandelmilch oder Sojamilch.

Empfehlungen für Veganer

Neben den bekannten Herstellern von Pflanzendrinks wie Alpro oder Outly, überzeugen auch die meisten Produkte von Provamel, Aldi, Alnatura und dm. Daneben entdecken immer mehr Veganer, dass sich Hafermilch, Mandelmilch oder Kokosdrinks auch selbst machen lassen. Denn teilweise enthalten die industriellen Produkte überflüssige Vitaminzusätze oder es wurden künstliche Phosphate zugesetzt. Grundsätzlich sind Bio-Produkte vorzuziehen. Im Endeffekt ist es aber nach wie vor Geschmackssache, welcher Pflanzendrink einem selbst am besten schmeckt. Wer sich erst seit kurzer Zeit vegan ernährt, greift in vielen Fällen erst einmal zu Sojamilch- oder Hafermilch.

Zum Umweltaspekt von veganen Milchalternativen

Vegane Milchalternativen benötigen deutlich weniger Wasser und Fläche als die Aufzucht von Milchkühen. Das gilt jedoch nicht für alle Milchalternativen gleichermaßen. Gerade Reis- und Mandelmilch weisen oft eine hohe Wasserbilanz auf. Auch Sojamilch steht häufig in der Kritik, da das Soja beispielsweise aus Südamerika importiert werden würde. Es existiert jedoch auch Soja aus Europa. Zudem wird wesentlich mehr Soja als Futter für Kühe zur Milch- und Fleischproduktion aufgebracht. Insgesamt haben auch Pflanzendrinks jeweils ihre Vor- und Nachteile, denn nicht immer ist die Herstellung so nachhaltig wie angenommen.

Fazit

Nicht nur für Veganer bringen pflanzliche Milchalternativen mit sich, sondern prinzipiell für jeden, der sich gesundheitsbewusst ernähren möchte oder unter einer Lactose-Intoleranz leidet. Am stärksten ähnelt Sojamilch der klassischen Kuhmilch, doch auch die übrigen vorgestellten Milchalternativen lassen sich vielfältig verwenden. Dennoch sollte man sie nicht exzessiv konsumieren, da die Nährwerte von Pflanzendrinks teilweise erheblich variieren. Für eine ausgewogene vegane Ernährung empfehlen Experten insbesondere mit Mineralien angereicherte Pflanzendrinks, die dann beispielsweise auch Jod oder Kalzium enthalten.